5 Fragen an die Fotografin Sonia Epple

Heute stellen wir euch Sonia Epple vor, unsere liebe Kollegin im Workshop „Poetisches Foto-Essay“ und Teilnehmerin des ersten Frühlings-Retreats in Spanien.

Sonia arbeitet als Familienfotografin in Augsburg und ist bekannt für ihren lebendigen und warmen Stil – und für ihre Freelensing-Fotos. Wir lieben Sonias herzliche und unkomplizierte Art und sind begeistert von ihrer Spielfreude beim Fotografieren.

Aber lest selbst, Sonia hat uns ein paar Fragen beantwortet, die viele Fotografinnen und Fotografen beschäftigen. Seht euch auch unbedingt ihren Instagram-Account an: @soniaepplefotografie!

1. Beschreibe dich mit drei Worten

Sinnlich, nostalgisch, verbindend

2. Vertraust du bei der Arbeit deiner Intuition?

Ich bin ein Mensch, der grundsätzlich sehr aus dem Bauch heraus lebt und arbeitet. Deshalb ist Intuition für mich die Basis für alles, was ich mache.

3. Wie gehst du mit kreativen ‚Flauten‘ um?

Tatsächlich ist mir das mit der kreativen Flaute im letzten Jahr zum allerersten mal überhaupt passiert. Ich konnte es immer gar nicht verstehen, wenn andere davon gesprochen haben. Ruhe, Herunterfahren, die Stressfaktoren beseitigen oder minimieren und Zeit für mich, haben mir am meisten geholfen. Dinge machen, die mir gut tun, sowie im Garten arbeiten, Erde durch die Finger rieseln lassen, wieder mehr ins Spüren kommen. Dann kommt die Kreativität wieder ganz von alleine zurück.

4. Hat sich seit dem Frühlings-Retreat in Spanien etwas für dich verändert?

Ja, es hat sich definitiv etwas verändert. Mein Spieltrieb ist wieder neu geweckt worden. Ich habe wieder große Lust, für mich persönlich zu fotografieren und mehr künstlerisch zu arbeiten. Das wirkt sich auch direkt auf meine Arbeit aus, weil ich auch kreativer an meine Aufträge heran gehe und nicht nur mein „übliches Programm“ abspule. Man kommt über die Jahre in so eine gewisse Routine und diese ist neu durchbrochen und lässt wieder Raum für Neues zu. 

5. Wie „siehst“ du, wenn du unterwegs bist? Doppelbelichtung, ICM, Freelensing- woher kommt der Impuls, die eine oder andere Kreativtechnik anzuwenden?

Oft sehe ich einen Moment und denke: wenn ich ihn genau so abbilde, wie er ist, dann geht die Essenz des Moments verloren, denn es fängt nicht die anderen Sinne mit ein, die ich aber spüre. Sehe ich zum Beispiel Wellen und Wind – dann wäre ein Bild ohne die Bewegung nicht das, was ich gefühlt habe. Deshalb habe ich hier Slowshutter/ICM gewählt, damit der Wind und die Bewegung mit auf das Bild kommt. 

Bei dem Bild am Tennisplatz erzählte mein Mann, wie sie immer als Kinder im Urlaub mit Ihrem Papa Tennis gespielt haben. Ich wollte dem Bild mit meiner Tochter eine nostalgische Vintage-Note verpassen, um diesen Aspekt mit festzuhalten. Dafür hat sich die Doppelbelichtung mit dem orangenen Sonnenschirm angeboten.

Freelensing benutze ich oft dann, wenn ich den Fokus auf etwas Bestimmtes im Bild lenken will. Hier wollte ich den Fokus auf Papa und Sohn lenken, die abends and der Straße zurück laufen. Die vorbeifahrenden Autos fand ich nicht so schön, aber dann sah ich ein Fahrrad kommen und mochte den Schatten sofort. Durch das Freelensing ist der Fokus aber trotzdem auf Vater und Sohn und der Schatten und das Fahrrad stärken nochmal die Komposition. Später habe ich in der Kamera mit dem Bild nochmal eine Doppelichtung mit einer Palme gemacht. Die Streifen im Schatten des Fahrradfahrers verstärken die Bewegung noch einmal.

Ich benutze also die Kreativtechniken immer dann, wenn ich dem Bild noch weitere Sinneswahrnehmungen hinzufügen möchte.

Eine weitere Ebene schaffen will, mit der man das Bild betrachtet.

Manchmal auch dann, wenn ich mit einem Bild mehr als einen Moment, vielleicht sogar eine ganze Geschichte erzählen will.

Vielen Dank, liebe Soley!


Workshop Poetisches Foto-Essay

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